Branchen, Unternehmen, Geschichten, Gruppen und Menschen sind verschieden. Jede Herausforderung, jede Weiterentwicklung erfordert unterschiedliche Schritte und Vorgehensweisen. Sie finden hier drei Beispiele, wie ich an Themen herangehe. Was genau für Ihre spezifische Aufgabenstellung nötig ist, finden wir zusammen heraus.
Die Logistik von größeren Liefermengen ist meist effizienter und ergibt Kostenvorteile. Größere Getränkehändler verlangen von Herstellern in der Regel zusätzlich Mengenrabatte. Sie verdienen dadurch doppelt und realisieren Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren Händlern. Langfristig werden dadurch Liefermengen auf wenige größere Händler konzentriert, die ihre Marktmacht dann gegen Hersteller einsetzen können. Bei Premium-Cola gibt es deshalb ganz bewusst keine Mengenrabatte. Darüber hinaus haben wir im Jahr 2007 einen Anti-Mengenrabatt eingeführt, der höhere Logistikkosten für kleinere Händler weitgehend ausgleicht. Ein vollständiger Ausgleich wäre aus Umweltgründen nicht sinnvoll. Beide Maßnahmen wirken einer Händler-Konzentration entgegen und stabilisieren so langfristig Lieferstrukturen sowie Absätze.
Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet nicht nur immer weiter voran, sondern auch immer schneller. Besonders für größere Unternehmen bedeutet das vielfältige Herausforderungen, aber auch neue Chancen. Die Deutsche Bahn stellt sich dem Thema in zwei umfangreichen Projekten: Arbeitswelten 4.0 im Jahr 2015, sowie Zukunft der Arbeit im Jahr 2016. Im ersten Projekt habe ich in der Arbeitsgruppe "Führung und Organisationsmodelle" am Prototypen "Führungskraft der Zukunft" mitgearbeitet und darin zwei aus meiner Sicht elementare Funktionen ergänzt: Die Führungskraft als vermittelnde/r Moderator_in sowie als Krisenmanager_in. Das Modell wurde so verabschiedet und soll nun in der Praxis erprobt werden – auf meine Anregung hin nur mit Abteilungen, die sich freiwillig melden. Im zweiten Projekt unterstütze ich die Arbeitsgruppe "Verantwortungsübernahme". Dieses Projekt läuft noch.
Die Essensversorgung von Senioren in stationären Pflegeeinrichtungen ist eine wichtige Aufgabe. Viele Aspekte müssen dabei berücksichtigt werden: Gesundheit, Lebenszufriedenheit, Strukturierung des Tagesablaufs, spezielle Bedürfnisse von erkrankten Gästen – aber auch die Machbarkeit im Alltagsbetrieb, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Kosten. In einer größeren Pflegeeinrichtung mit mehreren Häusern habe ich einen besseren Austausch zwischen der Zentralküche, der Hausküche, den Mitarbeitenden und den Gästen angeregt. Das Ergebnis: Pro Monat und Einrichtung werden nun rund 450 Essen weniger bestellt, die früher weggeworfen wurden. Selbstverständlich werden alle Gäste weiterhin satt, das haben regelmäßige Befragungen ergeben.